Dienstag, 20. Juli 2010

take it easy, rider!



















Im meiner eher unfreiwilligen Sommerpause habe ich mir vorgenommen, Dinge zu tun, zu denen ich sonst nicht komme, weil ich zuviel zu tun habe. Damit meine ich weniger, die großen Vorhaben, wie zum Beispiel einmal im Leben den Mount Everest zu besteigen, sondern eher ganz Alltägliches. Ihr kennt das alle. Ein Film, eine Ausstellung, ein Konzert – man liest davon, würde gerne hingehen und zwei Minuten später ist es Schall und Rauch.


Seit einiger Zeit schon möchte ich gerne einen Blick in das Fotobuch „Dennis Hopper – Photographs 1961 – 1967“ (TASCHEN) werfen. Hopper hatte in den 60er Jahren viel fotografiert, unter anderem auch für die „Vogue“ und den „Harper’s Bazaar“. Doch wie sich bald herausstellt, ist dieser Wunsch reichlich naiv, denn der Band kostet 750,00 Euro und ein Ansichtsexemplar gibt es natürlich nirgends. Auf der Website des Verlages kann sich der Besucher aber freundlicherweise durch einige Seiten klicken. Der Blick durch das digitale Schlüsselloch in die Hopper-Welt lohnt sich auf jeden Fall.

Viel einfacher dagegen kann ich mein zweites Vorhaben realisieren. Ich gehe in die nächste Videothek und leihe mir "Easy Rider" aus. Der Hippie-Kultfilm steht seit dem Tod von Dennis Hopper im Mai 2010 auf meiner „Unbedingt-Anschauen-Agenda“. Dennis Hopper und Peter Fonda alias Billy (the Kid) und Wyatt (Earp) sind mit ihren Motorrädern unterwegs von Los Angeles nach New Orleans. Unterwegs treffen sie Jack Nicholson alias Georg Hanson. Das ist so grob die Handlung. Der zweite rote Faden lässt sich in einem Satz zusammenfassen „Morgens ein Joint und der Tag ist dein Freund“. Mit jeder neuen Szene entsteht bei mir der Eindruck, dass die drei waren beim Dreh total bekifft waren. Georg Hansons Monolog von den Venusmenschen muss die Initialzündung für die großartige Mehmet-Scholl-Szene in Lammbock gewesen sein! Der junge Nicholson war eine echte Schnitte, meine Damen. Ich habe an dieser Stelle extra einen Screenshot für Euch gemacht!



Mein Eindruck ist gar nicht so falsch. Dennis Hopper stand wohl tatsächlich unter Drogeneinfluss. Gedreht wurde in sieben Wochen mit einem Budget von 500.000 Dollar. Das Drehbuch entstand quasi nebenbei! Doch bereits eine Woche nach Erscheinen im Juli 1969 hatte der Film die Kosten wieder eingespielt. „Easy Rider“ spiegelte das Gefühl einer ganzen Generation wieder. Der Film rettete nicht nur die Firma Harley Davidson vor dem Ruin, sondern veränderte konzeptionell und stilistisch die gesamte Filmbranche.




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